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Durch Lachen glücklich werden

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Foto: Nicole Wache

Ach, um wie viel leichter könnte das Leben sein, wenn viel mehr Menschen lachen würden. Über Situationen oder Umstände, aber vor allem über sich selbst. Nicht hämisch oder sich selbst abwertend, sondern wohlgesonnen und im Einklang mit sich und der Welt. Lachen erleichtert den Alltag auf vielerlei Art und Weise, Lachen befreit die Seele, Lachen bewirkt eine Unbeschwertheit, die viele Probleme dahinschwinden lässt. Durch Lachen verändert sich die Perspektive.

Lachen ist gesund

Es ist erwiesen, dass sich Lachen mehr als positiv auf die Gesundheit auswirkt. Zum einen werden jede Menge Muskeln gefordert – und das nicht nur im Gesicht. Das verbrennt Kalorien. Zum anderen wird unser Immunsystem gestärkt und wir haben gute Laune. Wer hat schon nicht gern gute Laune? Leider nutzen wir diese tolle Methode viel zu selten. Alltag und Berufsleben sind stressig und die Schnelllebigkeit der Zeit tut ihr Übriges dazu. Wer mit aufmerksam und mit offenen Augen durch die Straßen geht, kann oft verkniffene, angestrengte und missmutige Mitmenschen beobachten. Sehr selten sehe ich Leute, die fröhlich wirken oder lächelnd an mir vorübergehen. Nun könnte das an mir liegen, aber so vermessen bin ich nicht, dies anzunehmen.

Hin und wieder lächele ich ganz bewusst fremde Menschen respektvoll und freundlich an. Es macht mir immer wieder Spaß und Freude, die Wirkung auf die Auserwählten zu beobachten. In der Regel erhalte ich ein Lächeln zurück. Es ist für mich erstaunlich zu beobachten, wie sich die Gesichter erhellen, ein wenig Verwunderung ausdrücken, sich vielleicht auch ein kleines Zögern breit macht. Aber letztendlich bekomme ich ein Lächeln zurück, und es geht uns beiden damit gut. Der Schritt wird beschwingter, weil sich der Weg leichter mit guter Laune fortsetzen lässt. Wer sich traut, kann es ja einfach mal ausprobieren. Sucht Euch eine Person, die Euch sympathisch erscheint und lächelt – authentisch, vorurteilsfrei und freundlich. Ihr werdet merken, wie dankbar, die Menschen für ein klein wenig Zuwendung sind. Nichts anderes bedeutet ein Lächeln. Emotionale Zuwendung. Vorsicht jedoch beim Lächeln dem anderen Geschlecht gegenüber. Das könnte auch falsch verstanden werden – oder auch nicht. Das liegt an Euch.

Das Selbstwertgefühl – Retter oder Vernichter

Wer es schafft, über sich lachen zu können, der hat den Königsweg beschritten. Aber wer kann schon unbefangen über eigene Missgeschicke hinwegsehen oder sich selbst auf die Schippe nehmen? Überprüft Euch doch mal. Sicherlich hängt das von den Umständen ab und von den Personen, die diese Situation miterleben. Aber grundlegend hängt das von einem Faktor ab: eurem Selbstwertgefühl.

Wer über ein gutes Selbstwertgefühl und über ein gutes Selbstbild verfügt, wird es in der Regel leichter haben, über sich zu lachen oder unangenehme Situationen besser zu meistern. Derjenige muss nicht krampfhaft versuchen, das Selbstwertgefühl durch Erfolge nach oben zu treiben und kann einen Ausrutscher gut verkraften. Stellt Euch mal vor, Ihr sollt einen Vortrag halten. Im Saal sitzen 100 Menschen, die gespannt auf Eure Ausführungen warten. Vernachlässigen wir jetzt mal, dass Ihr das möglicherweise gar nicht machen würdet. Also, Ihr geht die Treppe zum Podium hinauf, akkurat, gesetzt und würdevoll, damit nur niemand Eure Nervosität merkt. Und es kommt, wie’s kommen muss: Murphys Gesetz schlägt erbarmungslos zu. Ihr stolpert und kniet nieder. Für viele, viele, viele ist das DER Supergau. Die peinlichste Situation ever. Das Gesicht macht einer Tomate Konkurrenz, das Herz pumpt mit einer Frequenz von 735, die Hände zittern. Wer würde da nicht vor Scham im Boden versinken? An einen guten Vortrag ist wahrscheinlich nicht mehr zu denken.

Wäre es nicht klasse, wenn man sich statt der beschriebenen Reaktion aufraffen und den würdevollen Gang auf’s Podium fortsetzen könnte? Und mit einem Schmunzeln im Gesicht einleiten könnte: Meine sehr geschätzten Damen und Herren, mein schwungvoller Auftritt von eben passt hervorragend zum Thema … Wie wäre das für Euch, wenn Ihr eine solche Situation so meistern könntet? Fühlt sich gut an, oder?

Sich selber nicht so ernst nehmen

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Ganz gewiss ist ein solches Missgeschick nicht das Ende der Welt. Der Pechvogel mit einem guten Selbstwertgefühl wird eher darüber lachen oder schmunzeln können als jener mit einem geringen Selbstwertgefühl. Ich hatte vor vielen Jahren mal eine Situation, in der ich mich sowas von ins Fettnäpfchen gesetzt habe. Damals war mein Mund mal wieder schneller als der Kopf, sodass ich eine Arbeitskollegin im Brustton der Überzeugung für wesentlich älter erklärte als einen Kollegen. Sie war tatsächlich älter; es trennten beide sage und schreibe 3 Monate. Mein Gott, war mir das peinlich. Seitdem schätze ich kein Alter von Frauen mehr. Mit meinem heutigen Selbstbild und meinem Selbstwertgefühl würde ich sicherlich mit Humor und viel lockerer auf diese Situation reagieren. Über sich selber lachen können befreit und es macht sympathisch. Die Wirkung auf den Gegenüber ist nämlich: Hey, da hat sich jemand blamiert und steht charmant zu seinem Missgeschick.

Erst gestern hat sich eine liebe Freundin Zeit genommen, mir Facebook zu erklären. Ihr wisst ja sichtlich noch, technischer Embryo und so. Sie war so so tapfer und geduldig und hätte einen Orden verdient. Wir haben drei Stunden gebraucht, um das Ding einzurichten und mir zu erklären. Ich hatte nach dieser Zeit immer noch die gleichen Fragen wie zu Beginn. Ich verstehe einfach nicht, wer sowas programmiert. Schlussendlich haben wir unter Tränen über meine „Doofheit“ gelacht, weil wir beide verzweifelt waren, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Aber es tat uns gut zu lachen. Dadurch entspannte sich eine tragisch-komische Situation. Meine Freundin versöhnte es mit meiner Unfähigkeit und mich versöhnte es mit dem Sozialen Netzwerk, wenn auch nicht lange.

Ein Beispiel habe ich noch. Oh, war das peinlich. Im Jahr 2013 war ich bei einem Fußballspiel in London, vierte Liga meine ich, war es gewesen. In der Pause auf dem Rückweg zu meinem Sitz strich ich mit den Fingerspitzen der linken Hand unabsichtlich einem Mann, der eine Reihe unter mir saß, über seine Glatze. Ich weiß nicht, wer erschrockener war; zudem ist mein Englisch entwicklungsbedürftig. Im Endeffekt gab’s von mir ein dreifach gestammeltes I’m so sorry und ein entschuldigendes Lächeln und er erschien nicht unangenehm berührt. Im Nachhinein habe ich mich vor Lachen nicht mehr eingekriegt, weil sowas immer nur mir passiert.

Mut zur Weiterentwicklung

Nehmt in einer peinlichen Situation Humor zu Hilfe. Ich versichere Euch, die Erde tut sich nicht auf, und sie verschluckt Euch auch nicht. Es liegt in Eurer Hand, wie ihr mit peinlichen Situationen umgeht und wie ihr auf andere wirkt.

Für die ganz Mutigen von Euch: Begebt Euch bewusst in eine peinliche Situation und reagiert mit Humor. Damit verlasst Ihr Eure Komfortzone und könnt so Neues lernen. Und Euch ist die Achtung und der Respekt der beteiligten Personen gewiss, denn hier zeigt Ihr wahre Größe. Demnächst wird ein Artikel zum Thema Selbstwertgefühl folgen. Dann schauen wir mal, was Ihr tun könnt, um es ein Stück besser zu machen. Es wäre toll, wenn Ihr in einem Kommentar Eure Meinung und Eure Erfahrungen hinterlasst.